Freiwillige Feuerwehr Bamberg
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Die ehemalige Löschgruppe 5 – Gaustadt

Die Löschgruppe 5 Gaustadt entstand als Freiwillige Feuerwehr Gaustadt, welche am 01.01.1886 in der Brauerei Zenk in Gaustadt gegründet wurde. 1888 wurde die erste Hauptübung im Cherbonhof in Gaustadt, mit der damals ersten Feuerleiter, abgehalten.

Auch konnte bereits in den 1930er Jahren die erste Motorspritze TS 8 angeschafft werden; zu dieser Zeit nicht alltäglich. Im Jahre 1961, zu ihrem 75-jährigen Bestehen mit 92 aktiven Feuerwehrmännern, wurde dann das erste Feuerwehrfahrzeug (ein LF 8 OPEL Blitz) in Dienst gestellt. Dadurch wurde die Gaustadter Wehr zu einer der schlagkräftigsten im Landkreis Bamberg.

Am 01.01.1972 erfolgte die Eingemeindung der Gemeinde Gaustadt zur Stadt Bamberg und damit wurde aus der Feuerwehr Gaustadt die Löschgruppe 5 der Feuerwehr Bamberg und sie der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg unterstellt.

Im Jahre 1981 konnte dann durch den engagierten Einsatz aller Mitglieder der Löschgruppe 5 neben der Fahrzeughalle ein eigener Unterrichtsraum umgebaut und in Betrieb genommen werden.

1986 durfte dann das 100-jährige Jubiläum begangen werden, verbunden mit einer Fahrzeugübergabe.

Aus ihrem „alten OPEL Blitz“ LF8 wurde ein „neues“ LF8 von IVECO. Fahrzeugtechnisch kam einige Jahre später ein gebrauchter Mercedes Unimog TLF 8/8 zur Löschgruppe, der einige Jahre später durch ein TLF 16/25 Bj. 1965 „Eckhauber“ ersetzt wurde.
Das TLF 16/25 wird heute noch in Eigenregie als Oldtimerfahrzeug gehalten und gepflegt und gehört quasi zum historischen Löschzug Bamberg.
Der Unimog versah noch einige Zeit bei der Löschgruppe 9 - Bug seinen Dienst und fristet nun im Feuerwehrmuseum sein Dasein.

2011 durfte dann auf das 125-jährige Jubiläum angestoßen werden, welches mit vielen Kameradinnen und Kameraden und Freunden gefeiert wurde. Leider gestaltete sich die Anfahrt am 6. Januar zur Auftaktveranstaltung für alle Teilnehmer als äußerst schwierig, da das ganze Stadtgebiet in den Morgenstunden von Blitzeis betroffen war.

Mit Beginn des Jahres 2018 wurden Überlegungen und Gespräche über eine Zusammenlegung der LG 5 – Gaustadt und der LG 6 – Domberg angestrebt, welche zwei Jahre später auch vollzogen wurde.

 

Die ehemalige Löschgruppe 6 – Domberg

Die Löschgruppe 6 nahm im Verbund der Bamberger Löschgruppen durch die Lage mitten im Weltkulturerbe eine außergewöhnliche Stellung ein. Die Fahrzeughalle war in einem Hinterhof der Neuen Residenz versteckt. Um mit den Fahrzeugen ausrücken zu können, mussten erst vier große, alte Holztore auf- und auch wieder zugeschlossen werden. Deshalb hat einst ein Spaßvogel den Spitznamen „königlich-bayerische Hinterhoffeuerwehr“ kreiert. Doch machte es auch stolz, zum Schutz solcher historisch wichtigen Gebäude zuständig zu sein.

Die Geschichte der LG 6 begann schon früh, und zwar im Jahre 1861, ein Jahr nach der Gründung der Bamberger Feuerwehr. Auf dem Michaelsberg und am Jakobsberg 6 wurden die Handpumpen, die damals im Betrieb waren, kleine Unterstellmöglichkeiten gefunden. 1899 stiftete der damaligen Kommandant Kommerzienrat Hofbauer der Feuerwehr eine Dampfspritze, die der Löschgruppe 6 übereignet wurde. Erst 2010 wurde sie aus Platzgründen in das Feuerwehrmuseum verbracht.

Im Zuge einer Umstrukturierung erhielt die Einheit 1924 die Bezeichnung „4. Kompanie Dom“. Unter dem Ortskommandanten Andreas Kohmann, der auch Mitglied der 4. Kompanie war, bekam die Löschgruppe ihr erstes Fahrzeug, einen Magirus KS 15 und eine TS 8. Für beide wurde in der Alten Hofhaltung ein Stellplatz ausgewiesen.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde bei der Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr Bamberg im Jahr 1945 die 4. Kompanie Dom in „Löschgruppe 6 - Domberg“ umbenannt. Zehn Jahre später erhielt die LG ein neues LF 32 von Mercedes, genannt „Emma“ und 1967 ein LF 8. Ein vom Katastrophenschutz übernommener SKW (Bj. 1966) kam 1968 dazu. Durch Sanierungsarbeiten in der Alten Hofhaltung wurde 1970 im Hinterhof der Neuen Resindenz eine neue Gerätehalle gebaut und der Löschgruppe 6 übergeben. Da die Unterrichte immer noch in der Gastwirtschaft „Englischer Garten“ (Bochser) abgehalten werden mussten, wurde ihnen 1977 ein Raum hinter der Domschule überlassen, den sich die Mitglieder zum Unterrichtsraum ausgestalteten.

1995 wurde das alte LF 8 gegen ein neues LF 8/6 von Magirus getauscht. Nach 41 Jahren im Dienst der LG 6 wurde der SKW im Jahre 2009 in den Ruhestand geschickt und durch einen gebraucht gekauften SW 2000 ersetzt.

Wenn die LG 6 auch nicht zu den stärksten Gruppen in den Reihen der Feuerwehr Bamberg zählte, so hat sie doch eine lange Tradition. In den Stammrollen (dem frühen Mitgliedsverzeichnis) sind die ältesten vorhandenen Eintragungen aus dem Jahre 1861. Auch finden sich hier Nachweise, dass einige Familien schon über mehrere Generationen hinweg der Löschgruppe 6 treu geblieben sind.

Neben dem Feuerwehrdienst blieb natürlich auch noch Zeit zur Pflege der Kameradschaft und der Geselligkeit. Mit einer stimmungsvollen Weihnachtsfeier, z.B. auf der Altenburg, wurde sich jedes Jahr bei den Familien für ihr Verständnis und ihre Unterstützung für die Feuerwehr bedankt.

Auch Schulklassen und Vereine freuten sich, wenn sie mit der Feuerwehr in Kontakt treten konnten, ohne dass sie wegen eines Notfalls Hilfe in Anspruch nehmen mussten.

Am 8. März 2020 – dem Coronajahr – ging nun die lange Ära dieser Löschgruppe inmitten des Weltkulturerbes zu Ende. Was bleiben wird, sind viele Erinnerungen an ein kameradschaftliches Miteinander zum Wohle der Stadt Bamberg und ihrer Bewohner.

 

Der gemeinsame Neubau

Aufgrund nicht mehr zeitgemäßer und beengter Verhältnisse an beiden Standorten in Gaustadt und am Domberg wurde die Notwendigkeit eines Neubaus schon längere Zeit erkannt. Einen geeigneten Standort zu finden, der auch den Anforderungen an ein modernes Feuerwehrgerätehaus gerecht wird, war vor allem im Altstadtgebiet der Löschgruppe 6 ein schwieriges Unterfangen. Dies war unter anderem ein Grund, über eine Zusammenlegung der beiden Löschgruppen nachzudenken. Als mit dem Standort in der Heinrich-Semlinger-Straße in Gaustadt ein geeignetes Grundstück gefunden werden konnte, wurden im Jahre 2018 die Gespräche konkreter und Planungen konnten endlich beginnen.
Die Stadtverwaltung beauftragte das Architekturbüro BAURCONSULT aus Haßfurt, um einen modernen Neubau mit drei Stellplätzen und Sozialtrakt zu planen. Es folgten eine Vielzahl an Besprechungen, um die Details zwischen Stadtverwaltung, Architekten, Fachplanern und der Feuerwehrführung abzustimmen.

Am 07.06.2019 konnte die Bauphase mit dem feierlichen Spatenstich durch Oberbürgermeister Andreas Starke eingeleitet werden. Besonders gefreut hat man sich über die gelungene Gesangseinlage einer Schulklasse aus der angrenzenden Mittelschule Gaustadt mit der Schulrektorin Frau Dörfler, die voller Zuversicht auf eine gute Nachbarschaft von Schule und Feuerwehr schaut.

In den folgenden, nur neun Monate dauernden Bauzeit entstand eine moderne Fahrzeughalle mit drei Stellplätzen, Lager- und Werkstattbereich, sowie ein zweigeschossiger Sozialtrakt mit großem Schulungsraum, Küche, Büro, Toiletten und getrennte Damen- und Herren-Umkleiden mit Duschen für insgesamt 55 Feuerwehrdienstleistende. Die sehr kurze Bauzeit für das ca. 2,4 Mio.€-Projekt war nur durch die Ausführung in moderner Holzständerbauweise möglich. Hier geht es zu der Vorstellung inklusive Video durch die Fa. BAURCONSULT.

So konnte am 08.03.2020 die feierliche Übergabe stattfinden. Der symbolische Schlüssel wurde vom Architekturbüro und OB Starke an damaligen Stadtbrandrat Matthias Moyano und beide damaligen Löschgruppenführer Mario Pederzolli und Patrick Stubenrauch übergeben. Den kirchlichen Segen für das in Dienst gestellte Gebäude spendete Pater Sunny John und Vikar Michael Heran.

Vorstellung 5 6Zum Video "Ein Rundgang durch die neue Gerätehalle der Löschgruppe 5/6 Gaustadt-Michaelsberg
(Youtube-Video)

 

Löschgruppe Gaustadt-Michaelsberg

Bereits während der Bauphase wurde der Zusammenschluss der Löschgruppe Gaustadt und Domberg durch gemeinsame Ausbildungen und Aktivitäten forciert und seit Anfang 2020 erfolgt nun auch die gemeinsame Alarmierung. Gleich bei den ersten gemeinsamen Einsätzen zeigte sich aufgrund der größeren Personalstärke eine deutliche Verbesserung der Alarmierungssicherheit auch zu ungünstigen Tageszeiten.

Das vorrangige Einsatzgebiet der Löschgruppe Gaustadt–Michaelsberg liegt im Nordwesten Bambergs und umfasst den Stadtteil Gaustadt mit den neubebauten Wohngebieten der ERBA-Insel und des MEGALITH-Geländes, sowie das Gebiet rund um Abtsberg und Michaelsberg.

Die Mannschaft wird jährlich zu ca. 40 Einsätzen und Wachbesetzungen alarmiert. Hinzu kommen Alarmübungen und Übungsdienste und Unterrichte.

Als Fahrzeuge stehen der Einheit zum Stand2021: ein LF 20 (Bj. 2013) Magirus, ein LF 8/6 (Bj. 1995) Magirus, ein Schlauchwagen SW 2000 (Bj. 1983) Mercedes-Benz, ein Schlauchanhänger und ein TSA zur Verfügung. Als besondere Aufgabenschwerpunkte ist die Löschgruppe Gaustadt-Michaelsberg noch in die Dispo-Gruppe Ölwehr und Wasserförderung eingebunden. Außerdem leisten die Kameradinnen und Kameraden eine Vielzahl an Sicherheitswachen und beteiligen sich an zahlreichen kirchlichen, kulturellen und sportlichen Veranstaltungen im Zuständigkeitsbereich.

Aufgrund der Corona-Pandemie mussten leider gleich zu Beginn der Löschgruppenzusammenführung viele Aktivitäten zur Kameradschaftspflege abgesagt werden.

Anfang 2024 musste der Schlauchwagen 2000 aufgrund eines technischen Defekts außer Dienst gestellt werden. Als Ersatz wurde der Schlauchwagen Katastrophenschutz von der Löschgruppe Nord zur Einheit Gaustadt-Michaelsberg versetzt.

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