28.08.2010
Die Aufgaben der Feuerwehr werden mit zunehmender Technisierung der modernen Welt umfangreicher und fordernder. Und dennoch werden die Aufgaben von überwiegend freiwilligen und ehrenamtlichen Kräften erledigt.
Einen kleinen Ausschnitt aus dem Aufgabenspektrum der Feuerwehren konnten die Kameradinnen und Kameraden der Bamberger Wehr etwa 1.000 begeisterten Zuschauern am Samstag demonstrieren. Das in der Nähe des Festzelts in der Pfeuferstraße befindliche »Hochzeitshaus« der Uni Bamberg diente als Schau-Objekt. Dargestellt wurde ein Unfall eines Gefahrgut-Kleinlasters, dessen Fahrer infolge eines Herzinfarktes sein Fahrzeug gegen die Hauswand des Uni-Gebäudes gesteuert hatte. Der Klein-LKW hatte - zunächst unbekanntes - Gefahrgut geladen, das durch den Unfall leckgeschlagen war. Daher mussten die anrückenden Kräfte zuerst unter geeigneter Schutzausrüstung den Fahrer aus dem Führerhaus retten und anschließend in Chemikalienschutzanzügen die leckgeschlagenen Gebinde bergen. Zur Dekontamination wurde das Schnell-Dekon-Zelt und ein „abgespeckter“ Dekon-Platz aufgebaut.
Weiterhin wurde für die Übung angenommen, dass ein im Uni-Gebäude tätiger Handwerker das Spektakel vor dem Gebäude derart aufmerksam verfolgte, dass er nicht bemerkte, dass zwischenzeitlich durch entsprechende Gerätschaften ein Feuer im Dachbereich des Uni-Gebäudes ausgebrochen war. Daher mussten weitere Kräfte der FF Bamberg alarmiert werden, um den Dachstuhlbrand zu bekämpfen und zuvor einige Personen aus dem Gebäude retten.
Demonstriert wurde, die Personenrettung über die vierteilige Steckleiter sowie über die Drehleiter aus einem der oberen Geschosse. Als besonderes Highlight wurde der sog. „Leiterhebel“ gezeigt; letzterer kommt zwar nur noch äußerst selten zum Einsatz, da vielfach sämtliche Bereiche mit Drehleiter erreicht werden können, wenn eine Rettung einer liegend zu transportierenden Person über das Treppenhaus nicht möglich ist, doch in engen Hinterhöfen kann sich durchaus das Erfordernis ergeben, einen solchen Leiterhebel anzuwenden. Dabei wird mittels Steckleiterteilen und mehrerer Sicherungsleinen eine auf eine Trage liegende Person aus oberen Geschossen auf den Erdboden gebracht.
Neben der Durchführung der Innen-Brandbekämpfung und einer weiteren Personenrettung auf „normalem Wege“ über das Treppenhaus wurde zur Brandbekämpfung auch das Wenderohr über die Drehleiter zum Einsatz gebracht.
Nach gut 45 Minuten konnte die Schau-Übung erfolgreich beendet werden.